Globalisierung, Fachkräftemangel, schnellere Lieferzeiten: Heutzutage ist es eine zunehmend komplexe Aufgabe, ein Lager richtig und effizient zu verwalten. Ob bei der Warenannahme, Lagerung, Kommissionierung, dem Versand oder der Warenausgabe – Herausforderungen ergeben sich aus der Verwaltung dieser verschiedenen Prozesse und dem Erfüllen bestimmter Anforderungen. Die Art der Herausforderungen variiert je nach Lagertyp, Produktinventar, Branche und anderen Kriterien. Wir haben Ihnen die 5 am weitesten verbreiteten Herausforderungen zusammengefasst – und einen Lösungsansatz.
Natürlich muss jedes Unternehmen die Hauptkomponente seines Lagers verwalten: den Bestand. Eine effiziente Bestandsverwaltung kann einen erheblichen Einfluss auf die Rentabilität des Unternehmens haben. Um diese Effizienz zu gewährleisten, müssen Manager vor allem sicherstellen, dass der Bestand genau und ordentlich geführt wird. Darüber hinaus sollte es einen klaren Überblick über alle Prozesse und Abläufe in Bezug auf den Bestand geben, idealerweise mit einem geeigneten WMS (Warehouse Management System). Ein weiterer wichtiger Teil der Bestandsverwaltung ist eine platzsparende Lagerung, einschließlich Prozessen wie dem Verdichten von Waren, um Platz zu sparen, und einem angemessenen Qualitätsmanagement der Waren.
Flexibilität ist heute ein wichtiger und oft entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Die Kundenbedürfnisse steigen, Themen wie Same-Day-Delivery werden immer wichtiger und sind ein normaler Teil unseres Alltags. Warenlager sollten daher ein Konzept entwickeln, das es ihnen ermöglicht, flexibel auf saisonale Nachfrage, kürzere Produktzyklen und höhere Produktvarianten zu reagieren. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die technologischen Bedingungen. Werden komplexe Prozesse immer noch manuell durchgeführt, wodurch ein Engpass entsteht und die Flexibilität eingeschränkt wird? Schließlich muss das Personal natürlich entsprechend geschult sein, um ein flexibles Arbeitsumfeld zu fördern.
Es ist kein Geheimnis, dass die Logistikbranche weltweit – einschließlich der Warenlager – bereits enorm unter den Folgen des Fachkräftemangels leidet. Gutes, qualifiziertes und zuverlässiges Personal zu finden, wird heutzutage immer schwieriger: Laut einer Umfrage der flexiblen Arbeitsplattform Instawork können mehr als 70 % der Lagerbetreiber nicht genug Arbeitskräfte finden. Zudem erfordert das Lager als Arbeitsumgebung besondere Anforderungen bei der Suche nach geeignetem Personal: Mitarbeiter müssen oft in Schichten – auch nachts – arbeiten und sind häufig hohem Zeitdruck ausgesetzt. Körperlich anstrengende Tätigkeiten wie das Heben schwerer Pakete gehören ebenfalls oft zur täglichen Arbeit. Eine hohe körperliche und geistige Belastbarkeit ist daher eine wichtige Voraussetzung. Gleichzeitig kämpfen viele Lager immer noch mit mühsamen und manuellen Prozessen, die die benötigte Anzahl an Fachkräften weiter beeinflussen.
Wie bereits in 3. erwähnt, sind körperlich anstrengende Tätigkeiten oft Teil des Alltags in einem Warenlager. Häufige Tätigkeiten hier sind das Palettieren, Depalettieren, der Weitertransport oder andere repetitive Aktivitäten, die oft einen hohen manuellen Aufwand erfordern. Dafür ist eine entsprechende körperliche Verfassung der Mitarbeiter unerlässlich. Andererseits spielt auch die psychische Gesundheit eine wichtige Rolle: Mitarbeiter müssen oft flexibel sein, mit Peak-Zeiten und Schichtarbeit zurechtkommen und sollten eine entsprechende Stressresistenz haben. Unternehmen sollten daher ein stringentes Konzept für die Mitarbeitergesundheit haben, das sowohl ergonomische Faktoren als auch das allgemeine Arbeitsklima positiv beeinflusst (z.B. Luft- und Lichtverhältnisse). Dazu gehört nicht nur der Kauf von ergonomischen Geräten, sondern auch das Hinterfragen zeitaufwändiger, manueller Prozesse, die automatisiert werden könnten.
Zeit ist Geld – das gilt auch für Lager. Zeiteffizienz spielt eine immer wichtigere Rolle, um wettbewerbsfähig zu bleiben, da die Kundenerwartungen in unserer digitalisierten, schnelllebigen Welt ständig steigen. Eine weitere Herausforderung ist die Bewältigung von Peak-Zeiten bei Lieferung und Abholung – es besteht eine große Gefahr von „Bottle-Necks“, die zu Verzögerungen in allen nachgelagerten Prozessen führen. Es ist daher umso wichtiger, dass Lager ein effizientes Prozessmanagement etablieren, diese Prozesse überwachen und weiter optimieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen sollte ebenfalls kontinuierlich optimiert werden.
Es gibt mehrere Ansätze und Möglichkeiten, die verschiedenen Herausforderungen in Lagern zu bewältigen. Einer der vielversprechendsten: intelligente Automatisierung mit kollaborierenden Robotern. Ob im Wareneingang, in der Kommissionierung oder im Versand - smarte Robotik-Lösungen können Mitarbeiter unterstützen, indem sie zeitraubende Prozesse eliminieren und - falls bereits Roboter im Einsatz sind - diese durch Hinzunahme von Künstlicher Intelligenz noch effizienter machen. Mitarbeiter werden so entlastet, Zeit und Geld gespart.