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Neues aus der Welt der KI-Robotik
04/2024
Tech News
Fotocredits: Adobe Stock

Das sind die vier Typen von Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist schon lange kein Fremdwort mehr. Mit Sprachassistenten wie „Siri“ oder „Alexa“ fand KI erstmals Einzug in unser alltägliches Leben. Spätestens mit ChatGPT ist sie nun aber allerseits bekannt. KI-Systeme gibt es aber nicht erst seit gestern - und sie unterliegen einer stetigen Weiterentwicklung. Wir stellen Ihnen die vier verschiedenen Typen Künstlicher Intelligenz vor, wo wir heute stehen und wie sich die Entwicklung in Zukunft fortsetzen könnte.

Die vier KI-Typen – eine Klassifizierung

Künstliche Intelligenz kann in vier verschiedene Typen eingeteilt werden, welche auf unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. technologischen Ansätzen basiert. Je nach Entwicklungsstand kann ein KI-System einem dieser Typen zugeordnet werden. Grundlegend für die Einteilung in die Typen sind die Fähigkeit die Welt wahrzunehmen, das Selbstbewusstsein, die Erinnerung an vergangene Erfahrungen und die Fähigkeit, sich auf Grundlage des Lernens zu verbessern. Je nach Grad dieser Aspekte kann KI als eher schwach oder stark bezeichnet werden. Zum aktuellen Zeitpunkt existieren nur Technologien, die auf den ersten beiden Arten von KI basieren. Typ drei und vier sollen aber früher oder später auch noch Realität werden.

1. Reaktive KI

Die einfachste und schwächste Form stellt die reaktive KI dar. Wie der Name schon sagt, reagiert diese Art der KI auf ihre Umgebung. Konkret geht es darum, eine bestimmte Aufgabe auf Basis von Informationen zu erfüllen. Technologien mit einer reaktiven KI haben kein Gedächtnis oder Verständnis für den Kontext und sind daher nicht in der Lage, Erfahrungen zu sammeln oder auf diese zurückzugreifen. Diese Art der KI produziert also auf der Grundlage der Eingabe vorhersehbare Ergebnisse. Ein Beispiel hierfür stellt der Schachcomputer aus dem Jahr 1997 dar, welcher durch Berechnen seine Schachzüge plant. Mehr zur Geschichte von KI lesen Sie hier.

2. KI mit begrenzter Speicherkapazität (Limited Memory)

Die nächsthöhere Form ist die KI mit begrenzter Speicherkapazität. Sie repräsentiert den derzeit am weitesten verbreiteten Stand von KI. Dieser Typ unterscheidet sich von der reaktiven KI in der Fähigkeit, Erfahrungen zu sammeln und darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Diese KI kann neue Informationen aufnehmen und sich auf Basis von Gelerntem weiterentwickeln. Technologien mit dieser Form der KI besitzen also eine Art Gedächtnis. Mithilfe von Machine Learning werden der KI Daten zugeführt, woraus sie weitere Daten und Vorgehensweisen entwickeln kann. Jedoch besteht auch bei dieser Form eine Einschränkung, da sie nur auf begrenzte Informationen zugreifen kann. In diesem Kontext ist die „begrenzte Speicherkapazität“ aber möglicherweise irreführend, da die KI dennoch eine große Menge an Daten aufnehmen und sich eigenständig trainieren und aktualisieren kann. Selbstfahrende Autos, Chatbots oder auch die robobrain® Technologie für KI-basierte, automatisierte Robotik-Prozesse stehen exemplarisch für diese Form der KI. Mehr zur robobrain® KI erfahren Sie hier.

3. Theorie des Geistes (Theory of Mind)

Der dritte Typ von KI ist die Theorie des Geistes. Kennzeichnend für diese Form ist die Fähigkeit, menschenähnliche Entscheidungen zu treffen sowie Emotionen wahrzunehmen und zu verstehen. Maschinen mit diesem KI-Typen werden in der Lage sein, ihr Verhalten an Emotionen anzupassen und sie werden ein Gedächtnis sowie eine Vorstellung von unserer Welt haben. Sie werden nicht nur Gefühle verstehen, sondern auch das Handeln der Menschen. Technologien mit der Theorie des Geistes werden sich dann wie Menschen in sozialen Interaktionen verhalten können.

4. KI mit Selbsterkenntnis

Der letzte Typ ist die höchste und damit auch die stärkste Form von KI. Diese KI besitzt die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und ist sich somit ihrer Existenz bewusst. Bei dieser Form wechselt die KI von „Ich denke“ zu „Ich weiß, dass ich denke“. Damit kann dieser KI-Typ nicht nur denken, sondern ist sich auch darüber im Klaren, dass er denkt. Diese Form kann sich selbst, die Welt, sowie eigene und fremde Emotionen, Absichten und Reaktionen wahrnehmen und darauf reagieren. Sie ist sogar fähig, Gefühle vorherzusagen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Dadurch würde eine Maschine schließlich menschliche Intelligenz besitzen, wodurch sie folglich zu einem für uns normalen Alltag in der Lage wäre und Aufgaben mindestens, oder wenn nicht sogar besser erledigen könnte. Bei diesem KI-Typ kann man auch von einer vollständigen Nachbildung des Menschen sprechen, welche superintelligent sowie empfindungsfähig ist. Bisher ist uns die KI mit Selbsterkenntnis jedoch nur aus Science-Fiction Filmen bekannt, in welchen von Robotern kontrollierte Welten gezeigt werden.

Zukunft mit menschlicher Intelligenz

Aktuell befinden wir uns in der zweiten Entwicklungsstufe, einer KI mit begrenzter Speicherkapazität. KI kann lernen und sich auf Basis des Gelernten weiterentwickeln. Angesichts der rasanten Entwicklungen in diesem Bereich, ist es aber auch nur eine Frage der Zeit, wann die nächste Stufe erreicht wird, und KI Emotionen wahrnimmt oder sogar ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Aber wie könnte unsere Zukunft dann aussehen? Selbstfahrende Autos, Roboter in der Pflege oder in der Chirurgie existieren bereits, sind aber noch nicht zuverlässig einsatzfähig. Doch mithilfe von Emotionen und einem Bewusstsein könnte dies gelingen. Das große Ziel bei der Weiterentwicklung ist eine KI mit menschenähnlichem Verstand zu erschaffen. Auf dem Weg dorthin werden aber noch einige technische Innovationen erforderlich sein.

Autor
Alexandra Schmidt
Working Student, Marketing and Events